Chronik – chronicle – chronique

 

Auswahl Internationaler Termine und Ereignisse zum Thema

Sonderkommando Auschwitz (1945-2005):

 


19.06.- 21.08.2005:

Die von der Stiftung Gedenkstätte Buchenwald und Mittelbau-Dora konzipierte Ausstellung „Techniker der ‚Endlösung’. Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz“ wird im Jüdischen Museum Berlin gezeigt. Die in Kooperation mit dem Staatlichen Museum Auschwitz und dem jüdischen Museum Berlin entstandene Ausstellung besticht durch erstmals öffentlich gezeigte Exponate sowie durch eine kompetente Dokumentenauswahl und fundierte Textbeiträge.

02.06.2005:

Vortrag von Judith Lermer Crawley im Rahmen des 2005 Annual Congress of Canadian Federation for the Humanities and Social Sciences, London, Ontario/ Canada über die illegalen Sonderkommando-Aufnahmen bei Krematorium IV.

07.05.2005:

Ausstellungseröffnung von Fotos mit Henryk Mandelbaum in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Auschwitz, Polen. Erstellt vom Bildungswerk Staszek Hantz, Kassel. In Anwesenheit von Henryk Mandelbaum und Staszek Hantz.

27.01.2005:

Bundesweiter Filmstart von „Die Grauzone“ in Berlin, Bielefeld, Braunschweig, Bremen, Chemnitz, Dresden, Frankfurt am Main, Freiburg, Hamburg, Heilbronn, Kiel, Köln, Leipzig, München, Oldenburg, Rostock und Trier.

27.01.2005:

Offizielle Gedenkveranstaltung zum 60. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz im Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau. Unter den Gästen waren auch die ehemaligen Sonderkommando-Häftlinge Shlomo Venezia und Henryk Mandelbaum.

26.01.2005:

Das Institut für Kino und Filmkultur veröffentlicht Materialien für die Nachbearbeitung und Analyse des Spielfilms „Die Grauzone“. Das Filmheft zu „Die Grauzone“ eignet sich für den Einsatz im Unterricht ab Klasse 10 und wurde von Bernhard André und Andreas Kilian erstellt.

24.01.2005:

Podiums-Diskussion im Rahmen der Film-Preview von „Die Grauzone“ im Deutschen Filmmuseum Frankfurt am Main, 19.00 Uhr. Es diskutieren Dr. h.c. Arno Lustiger, Dr. Gideon Greif und Andreas Kilian; Moderation: Horst Walther.

18.01.2005:

60. Jahrestag der letzten Evakuierungs- und Todesmärsche von Auschwitz, während der zahlreiche Sonderkommando-Häftlinge fliehen konnten.

21.01.2005:

Erscheinungstermin der 2. neubearbeiteten Auflage von Miklos Nyiszlis Erinnerungsbericht unter dem Titel „Im Jenseits der Menschlichkeit“ im Karl Dietz-Verlag Berlin, herausgegeben von Dr. Friedrich Herber. Die 2. Ausgabe wird durch wesentliche Korrekturen, einen mehr als doppelt so umfangreichen und zudem kritischen Anmerkungsteil, neue Abbildungen und Pläne sowie einen auf den neuesten Forschungsstand aktualisierten Personalia-Teil bereichert. Bearbeitung sowie Erstellung der neuen Pläne von Andreas Kilian.



18.12.2004:

Preview von „Die Grauzone“ im Kölner Filmhaus, 18.00 Uhr, veranstaltet vom film forum köln e.V. Erste Vorstellung in der deutschen Synchronfassung. Historische Einführung von Andreas Kilian, ab 20.30 Uhr Zeitzeugenbericht von Henryk Mandelbaum.

14.12.2004:

Erscheinungstermin der ungekürzten und aktualisierten Ausgabe der Sonderkommando-Monografie „Zeugen aus der Todeszone“ im dtv-Verlag. Das Personenverzeichnis von Andreas Kilian im Anhang wurde nach neuesten Forschungsergebnissen überarbeitet und um 100 Namen auf insgesamt 464 Eintragungen ergänzt.

09.12.2004:

Start der bis Mai 2005 andauernden Aufklärungs-Kampagne „Gegen das Vergessen“ von shoa.de. Unter den Plakatmotiven befindet sich auch ein Zitat von Henryk Mandelbaum. Ein Leporello über Henryk Mandelbaums Schicksal wurde erstellt.

26.11.2004:

60.Jahrestag der letzten großen Selektion und Liquidierung im Sonderkommando Auschwitz

26.10.2004:

Zeitzeugengespräch mit Henryk Mandelbaum im Rahmen der vom Bildungswerk Stanislaw Hantz e.V. und dem Cafe Morgenrot organisierten Veranstaltungsreihe mit dem Titel: „nach Auschwitz“ – kein Vergessen, Anne Frank Zentrum, Berlin, 19.00 Uhr.

08.10.2004:

Filmvorführung „The Grey Zone“ im Deutschen Filmmuseum Frankfurt am Main um 20.00 Uhr, (OmU), Nachwort von Andreas Kilian, moderierter Zeitzeugenbericht des Sonderkommando- Überlebenden Henryk Mandelbaum, Moderation: Barbara Siebert.

08.10.2004:

Pressevorstellung von „The Grey Zone“ im Deutschen Filmmuseum Frankfurt um 10.00 Uhr

07.10.2004:

Gedenkveranstaltung zum 60. Jahrestag des Sonderkommando-Aufstands, veranstaltet von der Stadt Auschwitz im Kulturhaus von Oswiecim, Polen. Ehrengast: Henryk Mandelbaum

06.10.2004:

Erscheinungstermin von Alexandre Olers/ David Oleres Bildband „Vergessen oder Vergeben“ im zu Klampen-Verlag, Springe, zur Frankfurter Buchmesse. Die weltbekannten Bilder von David Olere sind damit erstmals in einer deutschen Ausgabe erhältlich. Bereichert wird die Auswahl an Zeichnungen, Ölgemälden und Skulpturen des einzigen überlebenden Malers aus dem Sonderkommando mit Gedichten von Oleres Sohn Alexandre.

06.10.2004:

Fortbildungsveranstaltung für polnische Lehrer im Staatlichen Museum Auschwitz, Polen. Zeitzeuge: Henryk Mandelbaum

15.09.2004:

Filmvorführung „The Grey Zone“ auf der 4. Leipziger Filmmesse um 13.30 Uhr in der Schaubühne Lindenfels sowie am 17.09.2004 um 14.30 Uhr in den Passage Kinos. Geschlossene Veranstaltung für Fachpublikum. Am 15.09. anschließende Podiumsdiskussion mit dem Sonderkommando-Historiker Andreas Kilian und dem Herausgeber der Erinnerungsschrift von Miklos Nyiszli, („Im Jenseits der Menschlichkeit“, Dietz 1992), Dr. Friedrich Herber

11.09.2004:

Filmvorführung und Deutschlandpremiere des US-Spielfilms „The Grey Zone“ auf dem 11. Internationalen Filmfest in Oldenburg um 20.00 Uhr im Oldenburgischen Staatstheater, in Anwesenheit des Regisseurs Tim Blake Nelson und des Sonderkommando- Historikers Andreas Kilian.

23.07.2004:

Tod des Krematoriums-Forschers Jean-Claude Pressac (geb. 1944)


00.00.2003:

Beginn der Forschungstätigkeit der französischen Sonderkommando-Historikerin Veronique Chevillon (1960-2017). Chevillon veröffentlicht schließlich im März 2006 die ersten Seiten in ihrem Internetauftritt www.sonderkommando-info, darunter fast das gesamte von A. Kilian erstellte Verzeichnis der Sonderkommando- und Krematoriumskommando-Häftlinge mit über 350 Eintragungen, das bereits in den Jahren 2002 und 2005 in dem Buch „Zeugen aus der Todeszone“ publiziert worden war, und ergänzt die Liste bis 2017 um 20 neue zutreffende Namen. Im Jahre 2015 wird ihr erster und einziger Buch-Artikel in dem Sammelband „Sonderkommando et Arbeitsjuden“ publiziert.

13.09.2003:

Gedenkveranstaltung zum Tod von André Balbin in Nancy, Frankreich. Erste öffentliche Filmschau von dem Dokumentarfilm „Sklaven der Gaskammer“ in Frankreich, mit Simultanübersetzung aufgeführt im jüdischen Gemeindezentrum Nancy. Vortrag von Andreas Kilian.

30.04.2003:

Vortrag von Andreas Kilian zum Thema Sonderkommando und Lesung aus der Sonderkommando-Monografie „Zeugen aus der Todeszone“ im Rahmen des Holocaust- Gedenktags in der jüdischen Gemeinde Budapest, Ungarn, 10.30 Uhr. „Szembesülés és Szembesites“, Holocaust Emléknapok. Erste Veranstaltung zum Thema Sonderkommando Auschwitz in Ungarn überhaupt.

19.03.2003:

Erste Lesung aus der Sonderkommando-Monografie „Zeugen aus der Todeszone“ in Österreich. Vortrag und Lesung von Andreas Kilian mit anschließender Diskussion im Büro des Vereins Gedenkdienst, Wien, 19.00 Uhr

26.02.2003:

Radiobeitrag von Ingrid Strobl über die Sonderkommando-Monografie „Zeugen aus der Todeszone“ in der Sendung „Meinungen über Bücher“, WDR 3, 19.25 Uhr

20.01.2003:

Erste Lesung von Co-Autor Andreas Kilian aus der Sonderkommando-Monografie „Zeugen aus der Todeszone“ im Anne Frank Zentrum, Berlin, 19.30 Uhr.



21.11.2002:

Erste Lesung von Co-Autorin Barbara Siebert aus der Sonderkommando-Monografie „Zeugen aus der Todeszone“ in der Buchhandlung Brühl bei Köln, 19.00 Uhr.

14.11.2002:

Erste Lesung aus der Sonderkommando-Monografie „Zeugen aus der Todeszone“ im Rathaus Mainz, 19.30 Uhr. Es liest Co-Autor Eric Friedler.

11.11.2002:

Ausstrahlung des Dokumentarfilms „Sklaven der Gaskammer“ in 3Sat, 20.15 Uhr, Gespräch mit dem Regisseur Eric Friedler in der Sendung „Kulturzeit“, Buchvorstellung

11.11.2002:

Radiobeitrag von Willi Jasper zur Sonderkommando-Monografie „Zeugen aus der Todeszone“ in der Sendung „Das politische Buch“, Deutschlandfunk, 19.50 Uhr

09.10.2002:

Radiobeitrag von Barbara Siebert zur Sonderkommando-Monografie „Zeugen aus der Todeszone“ in S 3

09.10.2002:

Erscheinungstermin der Sonderkommando-Monografie „Zeugen aus der Todeszone“, zu Klampen-Verlag, Lüneburg, zur Frankfurter Buchmesse. Die weltweit erste Gesamtdarstellung der Sonderkommando-Geschichte, 60 Jahre nach der Gründung des Todeskommandos.

09.10.2002:

Radiobeitrag von Barbara Siebert zur Sonderkommando-Monografie „Zeugen aus der Todeszone“ in der Sendung „Jüdische Welt“, HR 2

10.04.2002:

Fortbildungsveranstaltung von Gideon Greif in der International School for Holocaust Studies/ Yad Vashem, Jerusalem, Israel, zum Thema „Unique Testimonies: The Worldwide Project of Sonderkommando Survivors“, 14.00 Uhr




00.10.2001:

Tod des frühen Augenzeugen-Berichterstatters aus dem Sonderkommando, Shlomo Dragon (geb. 1922) in Israel

22.-25.03.2001:

Studienfahrt des Bildungswerks Stanislaw Hantz e.V., Kassel, zum Thema „Das Sonderkommando in Auschwitz-Birkenau“ nach Auschwitz-Birkenau, Polen. Angebot für Multiplikatoren in der politischen Bildungsarbeit. Lokale Fachliche Begleitung in Auschwitz-Birkenau und inhaltliche Vorbereitung durch Andreas Kilian. Die weltweit erste Studienfahrt mit dem Schwerpunkt Sonderkommando Auschwitz.

24.01.2001:

Erstausstrahlung des Dokumentarfilms „Sklaven der Gaskammer“ in der ARD, 23.30 Uhr.

22.01.2001:

Preview des Dokumentarfilms „Sklaven der Gaskammer“ von Eric Friedler im Deutschen Filmmuseum Frankfurt am Main, 11.00 Uhr. Einführung von Arno Lustiger, in Anwesenheit von Eric Friedler, den redaktionellen Mitarbeitern und wissenschaftlichen Beratern Barbara Siebert und Andreas Kilian sowie des Protagonisten und Sonderkommando-Überlebenden Henryk Mandelbaum. Die weltweit erste TV-Dokumentation, die sich der Geschichte des Sonderkommandos Auschwitz widmet.



31.01.2000:

Erscheinungstermin der neubearbeiteten und erweiterten Ausgabe von Greifs Interview- Sammlung „Wir weinten tränenlos…“ im Verlag Yad Vashem, Jerusalem, Israel. Das erste Sonderkommando-Buch in hebräischer Sprache, rückübersetzt aus dem Deutschen. Die Ausgabe wird durch ein weiteres Interview, eine ausführliche historische Einleitung und einen erweiterten Anmerkungsapparat bereichert. Bearbeitung in Zusammenarbeit mit Andreas Kilian (Einleitung und Anmerkungen; Bearbeitungsstand: September 1999).

03.01.2000:

Tod des frühen Augenzeugen-Berichterstatters aus dem Sonderkommando, Henryk Tauber (geb. 1917) in New Jersey.



14.08.1999:

Erste eigene Veröffentlichung von Andreas Kilian zur Entwicklungsgeschichte, Historiographie und Terminologie des Sonderkommandos Auschwitz unter dem Titel:

Stimmen aus dem „Herz der Finsternis“, in: Mitteilungsblatt der Lagergemeinschaft Auschwitz, Freundeskreis der Auschwitzer, 19.Jg., H.1, (1999), S.9-19.

00.05.1999:

Veröffentlichung der ersten gemeinsamen hebräischen Publikation von Gideon Greif und Andreas Kilian: The Death Installations in Auschwitz and Birkenau (Hebr.), in: Massuah: Landscapes of Memory- A Companion to a Voyage in Eastern Europe. Tel Yitzhak 1999. p.237- 259.



15.12.1998:

Erscheinungstermin der überarbeiteten Ausgabe von Gideon Greifs Interview- Sammlung „Wir weinten tränenlos…“ im Fischer Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main. Korrigiert und bearbeitet wurden der historische Überblick sowie der Anmerkungsapparat von Andreas Kilian (Bearbeitungsstand: Juli 1997; Aktualisierung von Vorwort und Danksagung: November 1997).

29.10.1998:

Im Rahmen der 18. Holocaust Education Week in Toronto, Kanada, spricht die Augenzeugin Judith Rubinstein über ihre Erinnerungen an den Sonderkommando-Aufstand, 14.00 Uhr in der Northern District Branch Library.



18.-25.10.1997:

Durchführung einer Auschwitz-Studienfahrt von Impuls e.V. mit dem Schwerpunkt Sonderkommando-Aufstand unter Leitung von Andreas Kilian. Erstmals wird ein mit exklusiven Sonderkommando-Interviews und Filmausschnitten aus Spielfilmen und TV-Dokumentationen zusammengestellter Film gezeigt, in dem auch anhand von historischem sowjetischem Bildmaterial der Zeuge Henryk Tauber identifiziert werden kann.



24.11.1995:

Vortrag von Gideon Greif zum Thema: Die moralische Problematik der „Sonderkommando“-Häftlinge im Rahmen der Konferenz „Die nationalsozialistischen Konzentrationslager 1933- 1945. Entwicklung und Struktur“, Weimar, vom 22.11.- 26.11.1995.

24.10.1995:

Tod des Auschwitz-Historikers Hermann Langbein in Wien. Herman Langbein gelang es als Erstem in den Jahren 1958-1975 Sonderkommando-Überlebende schriftlich zu befragen und zahlreiche persönliche Gespräche mit Sonderkommando-Überlebenden zu führen. Mit einigen, z.B. Dov Paisikovic und Filip Müller, war er auch persönlich befreundet. Seine Erkenntnisse flossen in das Buch „Menschen in Auschwitz“ (1972) ein, allerdings wurden die Gespräche nicht auf Tonband festgehalten. Insgesamt hatte Langbein weltweit mit 16 Sonderkommando-Überlebenden Kontakt und motivierte Erich Kulka nach langjährigen Meinungsverschiedenheiten zu dessen systematischer Sonderkommando-Forschung.

13.07.1995:

Tod des Sonderkommando-Forschers Dr. Erich Kulka in Jerusalem

28.04.1995:

Vereinbarung in Jerusalem zwischen Erich Kulka, Gideon Greif und Andreas Kilian über die Zusammenarbeit an der Erforschung der Geschichte des jüdischen Sonderkommandos in Auschwitz-Birkenau.

09.02.1995:

Erste Lesung aus Gideon Greifs Buch „Wir weinten tränenlos…“ in der alten Feuerwache Köln, 19.00 Uhr

27.01.1995:

Offizielle Gedenkveranstaltung zum 60. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz im Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau. Zu den Rednern zählt sich u.a. der Nobelpreisträger Elie Wiesel, unter hunderten anwesenden ehemaligen Auschwitz-Häftlingen befindet sich jedoch kein einziger Sonderkommando-Überlebender.

23.01.1995:

Erscheinungstermin von Gideon Greifs Interviewsammlung „Wir weinten tränenlos…“ im Böhlau-Verlag, Köln. Die weltweit erste Veröffentlichung gesammelter Interviews mit ehemaligen Sonderkommando-Häftlingen. 15 Jahre nach Filip Müllers Erinnerungsschrift „Sonderbehandlung“ wird das Thema in Deutschland wieder von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen. Das bisher tabuisierte Thema wird nun auch von Fachkreisen verstärkt aufgegriffen.



07.10.1994:

Gedenkveranstaltung zum 50.Jahrestag des Sonderkommando-Aufstands im Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau. Enthüllung einer Gedenktafel zu Ehren von Roza Robota, Ala Gertner, Esther Wajcblum und Regina Safirsztajn im Stammlager Auschwitz, Vortrag von Dr. Franciszek Piper im Museum Auschwitz, Reden u.a. von Israel Gutman und Gideon Greif, sowie ein Augenzeugenbericht von dem ehemaligen Häftling des Kommandos Feuerwache, Zygmunt Sobolewski, vor den Ruinen von Krematorium III stellen das Rahmenprogramm dar.

16.08.1994:

Begegnung von Gideon Greif und Andreas Kilian im Staatlichen Museum Auschwitz, Beschluss zur internationalen Projekt-Zusammenarbeit am 17.08.1994 getroffen.



08.09.1993:

Andreas Kilian besucht mit einer Gruppe der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. im Rahmen eines Vorbereitungsseminars für den Freiwilligendienst das Museum Auschwitz und sieht vor dem Krematorium im Stammlager zufällig eine Gruppe ehemaliger Auschwitz-Häftlinge mit Begleitern und mit einem Kamera-Mann, die interviewt werden und die er ein Jahr später als Sonderkommando-Überlebende, die von Gideon Greif begleitet wurden, wiedererkennt.

08.09.1993:

Besuch von sechs in Israel lebenden ehemaligen Sonderkommando-Häftlingen im Museum Auschwitz und der Gedenkstätte Birkenau. Die Gruppe wird von Gideon Greif begleitet, Foto- und Filmaufnahmen auf dem ehemaligen Lagergelände werden von einem Filmteam erstellt, Treffen mit dem polnischen Auschwitz-Historiker Franciszek Piper.



10.-31.03.1992:

Ausstrahlung von Claude Lanzmanns 1985 uraufgeführten Film „Shoah“ in vier Teilen im NDR. Der Film, der ursprünglich die jüdischen Sonderkommandos in den Vernichtungslagern und –stätten zum Thema haben sollte, enthält in bezug auf Auschwitz-Birkenau nur die Zeugenaussage des Sonderkommando-Überlebenden Filip Müller. Andere Sonderkommando-Überlebende waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu Interviews bereit oder sind zuvor verstorben (Dov Paisikovic). Durch diesen Film tief bewegt, beginnt Andreas Kilian (geb. 1974) mit seiner Forschungstätigkeit zum Thema Sonderkommando Auschwitz, 1992-1993 in Deutschland und Österreich, 1993-1995 in Polen und 1995 in Israel. Seit 1994 wird seine Forschungstätigkeit durch zahlreiche Gespräche mit Filip Müller besonders geprägt und sensibilisiert.

00.01.1992:

Erste Veröffentlichung von Gideon Greif zum Thema Sonderkommando: Interview mit Joseph Sackar unter dem Titel Belev Hagehinom. In: Eduth No.7, Januar 1992.




00.00.1991:

Tod der Sonderkommando-Historikerin Ester Edwarda Mark (geb. Goldhar, 1908) in Israel. Ester Mark heiratete Ber Mark am 31.12.1937 und führte seine Sonderkommando-Forschungen seit Mitte der Sechziger Jahre und nach seinem Tod 1966 bis 1977 fort. In Israel studierte sie vor allem Überlebenden-Aussagen und führte auch selbst zahlreiche Interviews durch, offenbar jedoch nicht mit Überlebenden des Sonderkommandos.



00.00.1990:

Die im Sommer 1952 bei Krematorium III aufgefundene und 1954 von Ber Mark transkribierte und übersetzte Handschrift von Lejb Langfus wird von Ester Mark dem Archiv in Yad Vashem Jerusalem im Original übergeben. Ester Mark hatte das jiddischsprachige Notizbuch bei ihrer Auswanderung nach Israel als bedeutendes Zeugnis der Khurbn-Literatur aus Polen mitgenommen. Es galt bis 2018 als verschollen.



00.00.1989:

Erscheinungstermin von Jean-Claude Pressacs kommentierter Quellenedition: Auschwitz: Technique and Operation of the Gas Chambers, New York 1989. Erste kritische Edition von Aussagen ehemaliger Sonderkommando-Häftlinge. Im Gegensatz zu dem in Frankreich 1993 veröffentlichten Werk „Die Krematorien von Auschwitz“ (1994 im Piper-Verlag auch in deutscher Sprache erschienen) ein bedeutendes Werk auch für die Sonderkommando-Forschung.



20.09.1987:

Tod des frühen Augenzeugen-Berichterstatters aus dem Sonderkommando, Alter Feinsilber (geb. 1911) in Paris

26.04.1987:

Ausstrahlung von Gideon Greifs Interview mit dem ein Jahr zuvor kennengelernten Sonderkommando-Überlebenden Josef Sackar in der israelischen Radiosendung „Saloniki-Auschwitz“ am Yom Ha Shoa.



00.04.1986:

Bei der Vorbereitung einer Dokumentation für den israelischen Armee-Radiosender Galei Zahal im Rahmen des Holocaust-Gedenktags Ende April 1986 (Yom Ha Shoa) trifft Gideon Greif (geb. 1951), seit 1983 Mitarbeiter der Gedenkstätte Yad Vashem, erstmals auf drei ehemalige Sonderkommando-Häftlinge griechischer Herkunft. Diese Begegnung ist der Beginn von Gideon Greifs Forschungstätigkeit zum Thema Sonderkommando Auschwitz, die sich bis 1996 auf die Befragung von in Israel lebenden ehemaligen Sonderkommando-Häftlingen beschränkt. In den folgenden Jahren arbeitet er mit dem Auschwitz-Überlebenden Erich Kulka bei der Suche nach den letzten Überlebenden zusammen und wird von ihm in seiner Forschungstätigkeit besonders geprägt.



21.08.1985:

Tod des Sonderkommando-Malers David Olere (geb. 1902) in Noisy-le-Grand



07.10.1984:

Bei einer Veranstaltung anlässlich des 40sten Jahrestages des Sonderkommando-Aufstandes in Jerusalem versammeln sich erstmals sieben Sonderkommando-Überlebende. Organisiert wird die Zusammenkunft von Erich Kulka. Der Sonderkommando-Aufstand wird in Europa erstmals einer breiten österreichischen und israelischen Öffentlichkeit über Rundfunk, Fernsehen und Zeitung bekannt gemacht.



00.03.1983:

Erste Veröffentlichung von Erich Kulka im Rahmen seiner Forschungstätigkeit zum Thema Sonderkommando, in: The Voice of Auschwitz Survivors in Israel, Newsletter No.22, March 1983.



08.07.1979:

Erscheinungstermin von Filip Müllers Erinnerungsbericht „Sonderbehandlung“ im Verlag Steinhausen, München. Erste Darstellung der Sonderkommando-Geschichte von Mai 1942 bis Januar 1945 in Form eines Erlebnisberichts von einem direkten Augenzeugen der Massenvernichtung in den Krematorien von Auschwitz-Birkenau. Nach dem Frankfurter Auschwitz-Prozess von 1963-1965 erregt das Thema Sonderkommando in Deutschland wieder Aufsehen und stößt nach der Ausstrahlung der Fernseh-Serie „Holocaust“ erstmals auch auf das Interesse eines relativ großen Publikums. Bedeutendes Grundlagenwerk in der Sonderkommando-Forschung.



00.12.1976:

Tod des einzigen mit den RSHA-Transporten aus Ungarn (Karpaten-Ukraine) deportierten Sonderkommando-Überlebenden, Dov Paisikovic (geb. 1924) in Israel



00.00.1974:

Der ehemalige Auschwitz-Häftling und Ehrenvorsitzende des israelischen Auschwitz-Komitees, Dr. Erich Kulka (geb. 1911), beginnt im Rahmen seiner Erforschung des Sonderkommando-Aufstands mit einer systematische Suche und Befragung ehemaliger Sonderkommando-Häftlinge, wobei er bis Ende 1983 weltweit insgesamt 24 Sonderkommando-Überlebende ausfindig macht, von denen er zwölf Personen in Israel interviewt, unter ihnen bereits 1975 Milton Buki. Die Überlebenden reagieren auf die Anfragen noch sehr zögerlich, die in Israel und den USA vereinbarten Gespräche werden nur unzureichend dokumentiert. Die Idee zu seinem Forschungsprojekt entwickelt sich jedoch bereits nach der Publikation von Hermann Langbeins Standardwerk „Menschen in Auschwitz“ im Jahre 1972 und der daraus entstandenen Sonderkommando-Kontroverse zwischen Kulka und Langbein. Für seine Leistungen erhält Kulka 1989 die Ehrendoktorwürde des Spertus College of Judaica in Chicago.



04.07.1966:

Tod des Sonderkommando-Forschers Ber Mark (geb. 1908) in Warschau. Ber Mark begann nach dem Fund von Leib Langfus Notizbuch etwa 1953 mit seiner Forschung zum Thema Sonderkommando. Weitere Handschriften-Funde Anfang der sechziger Jahre und das Bekanntwerden von Gradowskis Aufzeichnungen, die in St. Petersburg aufbewahrt werden, veranlassten Mark zur Vorbereitung seines Standardwerks „Die Schriftrollen von Auschwitz“, das erst 11 Jahre nach seinem Tod von seiner Witwe veröffentlicht werden konnte.



05.05.1956:

Tod von Dr. Miklos Nyiszli (geb. 1901), Autor der Erinnerungsschrift „Ich war der Pathologe von Dr. Mengele im Auschwitzer Krematorium“, in Rumänien


Hinweis:

Die zusammengetragenen Daten stellen nur eine Auswahl dar und haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Liste wird laufend ergänzt. Ereignisse, die Ihrer Ansicht nach in die Liste aufgenommen werden sollten, sowie Ergänzungen können Sie gerne der Redaktion von www.sonderkommando-studien.de schriftlich mitteilen. Die Informanten der Daten werden nach Veröffentlichung am Ende der Liste erwähnt.

Zusammengestellt von Andreas Kilian


Ergänzungen folgender Informanten konnten dankenswerterweise in die Liste eingepflegt werden (Contributed by):


Eintrag:               Inhalt der Information:                         Beitrag von:

„02.06.2005“, Vortrag über SoKo-Aufnahmen, Judith Lermer Crawley

„00.10.2001“, Todesdatum Shlomo Dragons, Gideon Greif

„24.10.1995“, Todesdatum Herman Langbeins, Franz Danimann

„13.07.1995“, Todesdatum Erich Kulkas, Gideon Greif


(Letzte Änderung: 01.09.2005 und 09.12.2019)