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Ausstellung Techniker der „Endlösung“

Topf&Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz

 

Ausstellung der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora

in Verbindung mit dem Jüdischen Museum Berlin und dem Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau

C. Schneider und H. Topf im JMB, © A. Kilian 2005

Einführung in die Ausstellung von Prof. Dr. Volkhard Knigge (gekürzte Fassung) „Unschuldige Öfen“ (…)

Das gängige, nach Ende des Zweiten Weltkrieges in Deutschland gezeichnete Bild von Auschwitz, dem Konzentrations- und Vernichtungslager dort sowie überhaupt aller nationalsozialistischen KZ hatte eindeutig schuld- und verantwortungsabwälzende, entlastende Funktion. So wie der Nationalsozialismus ein kaum verständlicher Unglücksfall der deutschen Geschichte gewesen sein sollte, der allenfalls einer kleinen Clique um Hitler herum und der SS zur Last gelegt werden konnte, galten die Lager als dämonisch-perverse Ausnahmewelten, hermetisch abgetrennt und weit entfernt von den gewöhnlichen Menschen und der angeblichen Normalität des Alltags im „Dritten Reich“. (…)

Man mag nicht gerne darüber nachdenken, aber es versteht sich eigentlich von selbst, dass wie am Fließband betriebener Massen- und Völkermord in „Todesfabriken“ – wie Häftlinge des Sonderkommandos, die in ihnen zur Arbeit gezwungen wurden, die mit Gaskammern ausgerüsteten Krematorien in Auschwitz- Birkenau nannten – auch eine technisch-praktische Seite hat. In welchen Öfen verbrennt man, möglichst ohne Unterbrechung und brennstoffsparend, abertausende Leichen? Und ist es nicht hilfreich, Gaskammern, um sie in möglichst kurzen Intervallen immer wieder neu mit Menschen anfüllen zu können, möglichst schnell ent- und belüften zu können? Zur Lösung solcher Probleme war die SS auf zivile Experten angewiesen, die keine Skrupel hatten, sich intensiv in die praktische Seite der Vernichtung hineinzudenken und entsprechende Vorrichtungen zu entwickeln, vor Ort aufzubauen, in Betrieb zu nehmen und gegebenenfalls dort zu warten und zu reparieren. Solche Experten fanden sich u. a. in Erfurt bei der Firma Topf&Söhne. Wahrscheinlich schon einige Monate vor Kriegsbeginn 1939 begann die für Topf&Söhne und die SS erfreuliche, bis Kriegsende andauernde Geschäftspartnerschaft.

Denn die SS rechnete wegen des Krieges mit steigenden Häftlingszahlen und den entsprechenden Folgen in den KZ. Dass man sich richtig entschieden hatte, erwies sich spätestens im Winter Zum Ende dieses Jahres kam es zum ersten von der SS herbeigeführten Massensterben im kaum zwanzig Kilometer von Erfurt entfernten KZ Buchenwald, dem vor allem Wiener Juden und Polen zum Opfer fielen. Ohne Umstände stellte die Firma einen mobilen Verbrennungsofen zur Verfügung, der technisch gesehen Kadaververnichtungsöfen entsprach, wie sie eigentlich zur Verbrennung von verendetem Vieh für die Weidewirtschaft entwickelt worden waren und zur Produktpalette von Topf& Söhne gehörten. Ein besonders ambitionierter Topf-Ingenieur, Kurt Prüfer, entwickelte aus diesem Ofen für den sich abzeichnenden neuen Bedarf die ersten transportablen und schließlich festinstallierten, speziellen Verbrennungsöfen für Konzentrationslager. Bis zum Frühjahr 1941 verkaufte Topf&Söhne solche Öfen an die Konzentrationslager Buchenwald, Dachau, Mauthausen, Gusen und Auschwitz.

Nichts wies darauf hin, dass Topf&Söhne gleichsam über Nacht und ohne Zwang zu einem der wichtigsten technischen Dienstleister für den nationalsozialistischen Massenmord werden würde. (…)

Da die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufkommende Feuerbestattung anfangs in den Augen vieler als pietätlos galt, legte die Firma Topf&Söhne – die schnell zum Marktführer wurde – besonderen Wert darauf, nicht nur technisch hervorragende, sondern besonders würdige Verfahren der Kremierung anzubieten. Es war nicht nur selbstverständlich, dass die von Topf&Söhne entwickelten Öfen die Einäscherung in einem Sarg ermöglichten, sondern es gehörte auch dazu, dass diese rauch- und geruchlos arbeiteten und der Leichnam nicht direkt den Flammen ausgesetzt wurde, gleichwohl aber überrestlos zu feinster Asche eher zerfiel als verbrannte. Topf&Söhne kam damit dem erst 1934 verabschiedeten „Gesetz über die Feuerbestattung“ zuvor. Das Gesetz verlangte nämlich, dafür Sorge zu tragen, „daß sich die Einäscherung würdig gestaltet“, und es forderte ausdrücklich, dass „dem Schornstein möglichst kein Rauch entströmt“. „Eingriffe jeder Art zur Beschleunigung des [Einäscherungs-]Vorganges“ verbot es streng.

Informationstafel am Erinnerungsort in Erfurt, © A. Kilian 2015

Als habe die Firma sie nie vertreten, ließ Topf&Söhne alle Grundsätze würdiger Einäscherung mit dem ersten Tag des KZ-Geschäfts fallen. Der Umstand, dass offenbar keine moralischen oder ethischen Schranken erst gegen inneren Widerstand überwunden werden oder in einem länger andauernden Prozess von Abstumpfung und Verrohung abgeschliffen werden mussten, fällt nicht zuletzt deshalb auf, weil die Hauptakteure – die Firmeneigentümer Ludwigund Ernst-Wolfgang Topf, die Ingenieure Kurt Prüfer und Karl  Schultze, der Prokurist Fritz Sander oder Monteure wie Martin Holick, Wilhelm Koch und Heinrich Messing – nicht nur genau wussten, wozu die gelieferten Verbrennungsöfen oder Gebläse in Auschwitz gebraucht und genutzt wurden, die Beteiligten entsprachen auch nicht dem Bild fanatischer Nationalsozialisten oder radikaler, zu allem bereiter Antisemiten. (…).

Gleichzeitig behandelten sie die KZ-Geschäfte nicht anders als andere Geschäfte auch. Das heißt, diese Geschäfte unterlagen keiner Geheimhaltung und wurden, wie bei Großaufträgen üblich, von mehreren Firmenabteilungen bearbeitet. Angebote kalkulierte die Verwaltung, die Einzelteile der Verbrennungsöfen oder anderer Ausrüstungen für die Krematorien und Gaskammern gelangten in den verschiedenen Werkstätten zur Fertigung, in der Versandabteilung wurden sie verpackt, mit der Bahn verschickt und schließlich von der Buchhaltung in Rechnung gestellt. Firmeninterne Unterlagen belegen, wie offen und selbstverständlich man bei Topf&Söhne selbst mit dem Auschwitz-Geschäft umging. (…)

Plan des Firmengeländes am Erinnerungsort in Erfurt, © A. Kilian 2015

Noch unmittelbarer als durch solche Notizen erfuhren die beteiligten Mitarbeiter im „Feuerungsbau“, die 1941 in einer eigenen Abteilung D IV „Spezialofenbau“ zusammengefasst wurden, wofür die von ihnen entwickelten Anlagen gebraucht wurden. Dies ergibt sich nicht nur daraus, dass beispielsweise die lagertypischen Verbrennungsöfen gar nicht hätten konzipiert und optimiert werden können, wenn der Zweck ihres Einsatzes unbekannt gewesen wäre. Es ergibt sich auch daraus, dass diese Öfen vor Ort aufgebaut, erprobt und ihre Inbetriebnahme fachmännisch begleitet werden mussten. (…)

Diese Mitarbeiter kannten deshalb Auschwitz aus eigener Anschauung nicht nur oberflächlich, sie nahmen auch direkt an den ersten Massentötungen und -verbrennungen teil, um die von ihnen gebauten und installierten Anlagen abzunehmen und durch Beobachtung ihres Betriebs weiter verbessern zu können. Es fällt ins Auge, dass die von Topf & Söhne erreichten „Fortschritte“ der Massenverbrennungstechnik von Menschen unmittelbar an die sprunghaft steigenden Todeszahlenin den Konzentrationslagern, vor allem im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, gekoppelt sind.

Um die für die Konzentrations- und Vernichtungslager geeignete Technik liefern zu können, bedurfte es zwar ausgewiesener fachlicher Kompetenz, aber weniger grundlegenden Erfindertums. Wohl zeichnen – technisch neutral gesprochen – echte Neuerungen die Topfsche Technik aus. Diese verdanken sich aber vor allem dem Wegfall aller Hemmungen, bereits bekannte Verbrennungsverfahren, deren Anwendung auf Menschen zuvor nicht in Betracht gekommen wäre, nunmehr uneingeschränkt zu nutzen. (…).

Topf&Söhne entwickelte nicht nur Verbrennungsanlagen, die solchen Anforderungen genügten, sondern auch notwendiges Zubehör, um sie zu bedienen. Dazu gehörten Wagen und Schürstangen, mit denen Leichen in die Öfen eingeführt werden konnten, während andere Körper noch brannten bzw. um Leichen und Leichenteile, während sie verbrannten, bewegen zu können. Probleme machte den Verantwortlichen dabei, dass die Brennkammern durch unsachgemäßen Gebrauch der Schürgeräte beschädigt werden könnten, nicht der Umgang mit den Toten. (…)

Die Vorteile, die Firma und Beteiligte aus dem KZ-Geschäft zogen, waren gering und können das Tun der Beteiligten nicht hinreichend erklären (sofern rein ökonomische Gründe dies überhaupt könnten). Der Umsatz lag nur bei durchschnittlich ein bis zwei Prozent des Gesamtumsatzes, fiel also kaum ins Gewicht.

Persönliche Vorteile, die auf Wenige beschränkt blieben, lagen in innerbetrieblichen Statusverbesserungen und Prestigegewinnen, Prämien und kleineren Gehaltssteigerungen sowie Freistellungen von der Einziehung zur Wehrmacht. (…)

Statt nach Möglichkeiten zum Ausstieg aus dem KZ-Geschäft zu suchen, war Topf & Söhne vielmehr bereit, sogar noch weniger als drei Monate vor Kriegsende der SS bei der Errichtung einer Vernichtungsanlage in Österreich in der Nähe des KZ Mauthausen tatkräftig zur Seite zu stehen. Diese Anlage hätte, wäre sie fertiggestellt worden, mindestens die Kapazität der Anlagen in Auschwitz-Birkenau gehabt. Gebaut werden sollte sie unter Wiederverwendung von Ofenbestandteilen und Gaskammer-Gebläsen, die die SS in Birkenau hatte demontieren lassen. Angesichts des Herannahens der Roten Armee waren dort im Januar 1945 die Krematorien zur Spurenverwischung gesprengt worden.

Als Topf&Söhne nach der Befreiung des KZ Buchenwald am April 1945 unter Verdacht geriet – denn an den Verbrennungsöfen dort prangten ihre Firmenschilder – reagierte die Firmenleitung schnell. Am 27. April formulierte Ludwig Topf im Verlauf eines Treffens mit dem Betriebsrat die gemeinsame Rechtfertigungsstrategie. (…)

Die vorbehaltlose Zusammenarbeit von Topf&Söhne mit der SS beunruhigt in besonderer Weise, gerade weil weder die Firmeninhaber noch die beteiligten Mitarbeiter dem Bild fanatischer Nationalsozialisten oder radikaler Antisemiten entsprechen. Sie waren weder nur „Rädchen im Getriebe“ noch bloße „Schreibtischtäter“, noch handelten sie unter Zwang oder auf Befehl. Sie wussten genau, wozu die von ihnen bereitgestellte Technik diente, und sie hätten die Geschäftsbeziehung zur SS ohne gravierende Konsequenzen abbrechen können. Um mitzumachen reichte es aber offenbar aus, dass Völker- und Massenmord staatlich gewollt waren, angeblich den Interessen Deutschlands dienten, und dass es um technische Herausforderungen ging, die den Ehrgeiz der Ingenieure anstachelten. Die Abwesenheit von Mitmenschlichkeit gegenüber den „natürlichen Feinden“ der „Volksgemeinschaft“ genügte für eine Mittäterschaft am Massenmord.

 

Zur Ausstellung

Wenn historische Erinnerung einen Beitrag zur humanen Gesittung und zum Aufbau oder zur Bewahrung von Gesellschaften leisten soll, in der Menschen einander als gleich an Würde und als mit gleichen Grundrechten ausgestattet respektieren und deshalb für einander eintreten, kann und darf sich historische Erinnerung nicht auf das Beklagen geschehenen Unrechts oder Leids beschränken.

Es muss vielmehr erkennbar werden, wie Verbrechen, Unrecht und Leid sowohl individuell als auch gesellschaftlich ermöglicht, wenn nicht erzeugt worden sind. Der aufklärerische, humanisierende, demokratiefördernde Gehalt historischer Erinnerung ist auf das Engste mit ihrer selbstkritisch-selbstreflexiven Seite verbunden.

Diese Seite will die Ausstellung zur Geschichte der Firma Topf&Söhne stärken – und auf Grund der historischen Sachverhalte kann sie auch gar nicht anders.

Die Ausstellung folgt weder dem Modell einer chronologischen Unternehmensgeschichte, noch ist sie eine Ausstellung zur Gesamtgeschichte des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz. Besonderes Gewicht liegt auf der Rekonstruktion der Zusammenarbeit von Topf&Söhne und der SS in Auschwitz-Birkenau. Auschwitz erscheint aus dieser Perspektive – und darin liegt das unerträglich Provozierende – als ganz normale Arbeitsstätte, Holocaust und Massenmord als etwas, das allenfalls Fragen der technischen Umsetzung aufwirft.

An Hand der überlieferten (Firmen-)Dokumente wird belegt und nachvollziehbar gemacht, was man bei Topf&Söhne über die nationalsozialistische Vernichtung wusste und wie weit die Zusammenarbeit ging. Dazu mussten auch technische Unterlagen erschlossen und technische Entwicklungen und Verfahren in ihrer Funktion und Bedeutung nachgezeichnet werden. Solche Rekonstruktionen sind in der Ausstellung kein Selbstzweck und wollen die Auseinandersetzung mit Holocaust und Massenmord keinesfalls auf eine technikgeschichtliche Betrachtung einschränken. Es geht vielmehr einerseits um Beweisführung und andererseits darum, durch die Erschließung dieser Quellen sichtbar zu machen, welche Folgen die Produkte von Topf & Söhne für die nach Auschwitz verschleppten Menschen hatten; nicht nur für diejenigen, die dort umgebracht wurden, sondern auch für die, die vor ihrer Ermordung bei und in den Gaskammern sowie an den Verbrennungsöfen arbeiten mussten. Aus diesem Grund werden in der Ausstellung auch ebenso wichtige wie kostbare Zeugnisse von Häftlingshand gezeigt.

Von li. nach re.: Fundsache der Handschrift des Sonderkommando-Häftlings Marcel Nadjari (1917-1971); Urnen aus dem KL Buchenwald, die im Jahre 2003 aufgefunden wurden; Einwurfluke für das Zyklon-B-Gas aus einer der Gaskammern von Krematorium IV (V), die im Mai 1945 als Beweismittel gesichert wurde; © A. Kilian 2005

Die Ausstellung endet nicht mit der Niederlage des „Dritten Reichs“ am 8. Mai 1945. Sie wirft Licht auf den Umgang mit der Geschichte von Topf & Söhne durch die Hauptbeteiligten sowie die justizielle, politische und öffentliche Auseinandersetzung in der Bundesrepublik, der DDR und dem vereinten Deutschland. Der dabei zu Tage tretenden Geschichte des Leugnens, Verharmlosens und Schuldabwälzens stellt sie die Geschichte der Verwandlung der Krematorien zu symbolischen Grabmalen und Orten der Trauer und des Gedenkens gegenüber, die nicht zuletzt auch eine Geschichte der Überlebenden und der Angehörigen ist. Auch die allmählich in den achtziger und neunziger Jahren beginnende breitere Auseinandersetzung, nicht zuletzt in Erfurt, wird umrissen.

Die Ausstellung vermeidet eine abschließende Einordnung der Beteiligten und ihrer Motive in die sich immer weiter verästelnde Täterforschung. Sie ist für eine breite Öffentlichkeit bestimmt und hat, je genauer und konkreter das Tun der Hauptakteure erschlossen werden konnte, auch den an ihrer Entstehung Beteiligten viele Fragen aufgegeben. Jedenfalls lassen die Befunde eindimensionale, nicht selten klischeehafte Vorstellungen von den an den NS-Verbrechen Beteiligten und ihren Motiven leerlaufen. Das Verstörende des Falles Topf&Söhne liegt gerade im Normalvollzug der mörderischen Kooperation mit der SS, liegt darin, dass das nationalsozialistische rassistische Gesellschafts- und Menschenbild selbst in seiner extremsten Konsequenz, der Vernichtung, akzeptiert worden ist, obwohl entsprechende weltanschauliche Motivationen auf Seiten der Hauptbeteiligten von Topf & Söhne nicht feststellbar sind. Wenn durch Auseinandersetzung hiermit erkennbar würde, welch entlastende Funktion übliche Vorstellungen von NS-Tätern als Ausnahmemenschen oder Befehlsempfängern haben, und wenn die Ausstellung für die verheerenden Folgen von wie auch immer gerechtfertigter gesellschaftlicher Ausgrenzung von Menschen sensibilisierte, dann wäre sie bereits erfolgreich.

Dank

Der Ausstellung ist in den Jahren 2002 und 2003 ein aus Mitteln der Beauftragten für Kultur und Medien, Frau Staatsministerin Dr. Christina Weiss, finanziertes Forschungsprojekt vorausgegangen. Begonnen hat es unter ihrem Vorgänger, Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin. Für das Zustandekommen dieses Forschungsprojektes hat sich in außerordentlicher Weise der Erfurter Bundestagsabgeordnete Carsten Schneider eingesetzt.



Prof. V. Knigge, C. Schneider, Dr. A. Schüle, H. Topf (von li. nach re.), © A. Kilian 2005
 

Die Kulturstiftung des Bundes war bereit, Erarbeitung und Gestaltung der Ausstellung mit einer namhaften Summe zu fördern. Ohne diese Unterstützung wäre die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora nicht in der Lage gewesen, die Ausstellung zu realisieren. Ohne zu zögern, haben sich auch die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen (Dr.Thomas Wurzel) sowie die Hans-Böckler-Stiftung (Werner Fiedler) bereit erklärt, bei der Verwirklichung des Vorhabens finanziell zu helfen. Ohne die große und unbürokratische Kooperationsbereitschaft des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau und dessen Bereitschaft, für die Ausstellung kaum entbehrliche Leihgaben zur Verfügung zu stellen, hätte das Projekt in seiner jetzigen Form nicht realisiert werden können. Die Erstpräsentation der Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin unterstreicht, dass kein regionales, sondern ein Thema von gesamtnationaler Bedeutung behandelt wird. Dass das Jüdische Museum nicht allein Räume, sondern im entscheidenden Moment auch Gelder zur Verfügung gestellt hat, war überaus hilfreich. Denn nach dem plötzlichen Tod Jean-Claude Pressacs wurde es, seinem Willen entsprechend, möglich, das Firmenarchiv von Topf&Söhne nach Deutschland zurückzuholen und für die Ausstellung auszuwerten – allerdings mit der Folge, dass Umfang und Kosten der Ausstellung erheblich wuchsen. Das Auswärtige Amt ist für einen großen Teil der angefallenen Übersetzungskosten aufgekommen und hat damit geholfen, die Ausstellung über Deutschland hinaus zeigen zu können. Das Thüringische Hauptstaatsarchiv schließlich hat das Firmenarchiv übernommen und inventarisiert und uns – wie immer – kenntnisreich und unkompliziert unterstützt. Ich danke allen genannten Institutionen und Stiftungen sowie Carsten Schneider sehr herzlich. Viele Einzelpersonen in den genannten Einrichtungen und darüber hinaus haben uns unterstützt. Das Thema der Ausstellung ist nicht so, dass es sich ohne (fachliche) Begleitung bearbeiten und ertragen ließe.

Prof. V. Knigge, C. Schneider, Dr. A. Schüle, C. Kugelmann, J. Wensch, F. Rincke (von li. nach re.), © A. Kilian 2005

Für Rat und Hilfe danke ich, teils stellvertretend:

Prof. Dr. Ulrich Borsdorf, Gitta Günther, Prof. Dr. Norbert Frei, Gert Gutberlet, Andreas Kilian, Prof. Dr. Gottfried Korff, Dr. Samuel Korn, Cilly Kugelmann, Prof. Dr. Alf Lüdtke, Mag. Krystyna Oleksy, Dr. Bertrand Perz, Dr. Bernhard Post, Jean-Claude Pressac (†), Hartmut Topf, Dagmar Topf, Eckart Schörle sowie den Mitgliedern des Kuratoriums der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Ich danke den Angehörigen und Freunden von Jean-Claude Pressac, die dazu beigetragen haben, seinen Wunsch zur Rückführung des Archives zu erfüllen. Besonderer Dank gilt ehemaligen Firmenangehörigen, die das Projekt zu ihrer Sache gemacht haben: Udo Braun, Herbert Frank, Horst Scharnweber und Norbert Schneider sowie dem ehemaligen ukrainischen Zwangsarbeiter Iwan Hanjutschenko, der bereit war, über seine Erfahrungen bei Topf&Söhne zu sprechen. Für Unterstützung bei der Erforschung der Geschichte von Topf&Söhne wie für die Überlassung von Leihgaben danke ich herzlich dem Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau, dem Bundesarchiv Dahlwitz-Hoppegarten, Lichterfelde und Ludwigsburg, der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, dem Deutschen Patent- und Markenamt München, dem Deutschen Museum München, dem Förderkreis „Geschichtsort Topf&Söhne“ in Erfurt, den Gedenkstätten Bergen-Belsen, Dachau, Flossenbürg, Majdanek, Mauthausen, Neuengamme, Ravensbrück, Sachsenhausen, Stutthoff, Terezín und Vught, den National Archives Washington, dem Russischen Staatlichen Militärarchiv, Abteilung Sonderarchiv, den Stadtarchiven Erfurt und Weimar, dem Stadtmuseum Erfurt, dem Spiegel-Archiv, dem Thüringischen Hauptstaatsarchiv Weimar, dem Verlag Bibliographisches Institut und F. A. Brockhaus sowie Yad Vashem, The Holocaust Martyrs’ and Heroes’ Remembrance Authority.



Anmerkungen:

Die Redaktion dankt Herrn Professor Volkhard Knigge für die Genehmigung zur Verwendung der Einführung in www.sonderkommando-studien.de sowie dem wissenschaftlichen Ausstellungsteam, Dr. Annegret Schüle, Friedemann Rincke, Wolfgang Röll und Johanna Wensch für die interessante und lebhafte Zusammenarbeit.

Die vollständige Einführung in die Ausstellung von Volkhard Knigge wurde in dem 84-seitigen Begleitband der Ausstellung veröffentlicht:

„Techniker der Endlösung. Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz“

(ISBN 3-935598-10-6, Euro 7,90).

Verlag Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Weimar 2005.

Buchcover © Verlag Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora 2005 Weitere Informationen unter: www.topfundsoehne.de


(Letzte Änderungen: 01.07.2005)

Abbildungsnachweise:

  • Detailaufnahmen der Krematoriumsöfen in der Gedenkstätte Buchenwald, Weimar, © A. Kilian 2005
  • Ausstellungseröffnung vom 19.06.2005 im JMB, Berlin, © A. Kilian 2005
  • Ausstellungs-Exponate des Staatlichen Museums Auschwitz im JMB, Berlin, © A. Kilian 2005
  • Aufnahmen vom Erinnerungsort Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz, einem Geschichtsmuseum der Landeshauptstadt Erfurt, © A. Kilian 2015